Der VDB – Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare trauert um seinen ehemaligen Vorsitzenden Dr. Klaus Hilgemann, der am 3. Februar 2022 im Alter von 76 Jahren verstorben ist.
Klaus Hilgemann hat den VDB in entscheidender Zeit auf vielfache Weise nachhaltig geprägt. Von ihm ging die Anregung zur Gründung einer eigenen Fachreferatskommission aus, deren erster Vorsitzender er ab 1991 war; bis dahin galten die Fachreferentinnen und Fachreferenten als eine vom Berufsverband eher vernachlässigte Gruppe. Mit der Gründung der Fachreferatskommission verbunden war ein verstärktes Angebot an Fortbildungsveranstaltungen durch den VDB; dabei haben sich bis heute die fachbezogenen Fachreferentenfortbildungen, für die Hilgemann ebenfalls Pate stand, als ein besonderer Erfolg und als ein Alleinstellungsmerkmal des VDB erwiesen.
Als Klaus Hilgemann 1995 in den Bundesvorstand des VDB gewählt wurde, lag ihm neben der Fachreferatsarbeit die Vermittlung eines modernen Berufsbildes besonders am Herzen. Hier wirkte er in der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände, der Vorgängerorganisation von Bibliothek Information Deutschland (BID), zusammen mit den anderen bibliothekarischen Verbänden an der Veröffentlichung Berufsbild 2000. Bibliotheken und Bibliothekare im Wandel mit und war an der für die Eingruppierung bedeutenden Publikation Arbeitsplatzbewertung für den wissenschaftlichen Bibliotheksdienst beteiligt. Als Vorsitzender des VDB von 1997 und 1999 hatte er zu einem modernen Erscheinungsbild des Verbandes beigetragen, zu dem erstmals eine eigene Homepage und eine Mailingliste gehörten. Zugleich hatte er während der damaligen Neuordnung der bibliothekarischen Berufsverbände die Position des VDB zu vertreten. Nach seinem turnusmäßigen Ausscheiden aus dem VDB-Bundesvorstand 2001 nahm er sich der Reaktivierung des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen an und wurde dessen Vorsitzender.
Persönlich und beruflich war Hilgemann eng mit seiner Geburtsstadt Münster verbunden. Hier studierte er Anglistik, Germanistik, Skandinavistik und Romanistik, und hier begann er 1979 seine bibliothekarische Berufslaufbahn zunächst an der Bibliothek der damaligen Pädagogischen Hochschule, die er dann an der Universitätsbibliothek Münster fortsetzte, an der er seit 1993 als stellvertretender Direktor wirkte.
Der VDB – Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare hat Klaus Hilgemann viel zu verdanken. Wir trauern um ihn.